Und nein, keiner von uns wird die Farben wechseln. Aber soviel uns auch trennt, es gibt doch auch erstaunlich viele Parallelen.
Wir reden über die Saisonvorbereitung bei den Teams, wichtige Zu- und Abgänge. Und wir reden über Fußballstadien.
Zwischendurch schweifen wir ab.
Links
- Taktikblog “Eiserne Ketten” von Daniel https://eiserneketten.de/posts/importexport/
- Union baut sich ein Stadion https://www.youtube.com/watch?v=rSs4Cn8UqO0
- Ergebnis der letzten Harlekins “Spendet Becher – Rettet Leben”-Aktion http://www.foerderkreis-ostkurve.de/foerderkreis/_wp/2017/07/spendet-becher-rettet-leben-3/
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Herthas „Stadion-Vision 2025“ ist mehr als fraglich https://www.rbb-online.de/sport/beitrag/2017/07/hertha-stadion-vision-2025-fraglich.html
- Olympiastadion könnte erst 2024 umgebaut werden http://www.tagesspiegel.de/berlin/fussballarena-fuer-hertha-bsc-olympiastadion-koennte-erst-2024-umgebaut-werden/20036514.html
On Air:
Bekanntlich wurde diese Sendung ja auch beim Textilvergehen veröffentlicht. Dort gab es einen interessanten Kommentar, den ich hier gerne wiedergebe: http://www.textilvergehen.de/2017/07/11/teve296-aber-die-sichtachsen/#comment-357495
„Interessanter Podcast. Also der zweite Teil, denn die Hertha-Kaderplanung juckt mich ungefähr so, wie der berühmte Sack Reis…
Spannender war und ist die Diskussion rund um die Entwicklungspläne der jeweiligen Spielstätten. Welche Argumente hier aus Vereinssicht Sinn machen, hat Sebastian sehr gut dargestellt. Als Nicht-Hertha-Fan, Fachnerd und aus Verwaltungsperspektive erlaube ich mir mal ein paar Punkte zur Gegenargumentation anzubringen:
Kleingärten mal hin oder her, es dürfte verdammt schwierig sein außerhalb des Olympiageländes ein neues Grundstück für einen Stadionneubau im Stadtgebiet zu finden. Auch der Ausbau der AF muss erstmal durchs B-Planverfahren.
Erstens ist die verkehrliche Erschließung (Öffis, KfZ und Anlieferverkehr) zu nennen, die die An- und Abfahrt der gesamten Stadionkapazität bewältigen muss. Da ist ein S-Bahnanschluss mit erhöhtem Takt am Spiel- und Veranstaltungstag notwendig, der eine entsprechende Nähe aufweist und der von weiteren Verkehrsträgern unterstützt wird. Die umliegende Straßeninfrastruktur muss ebenfalls in der Lage sein, den KfZ-Anteil solide zu bewältigen. Der Standort Olympiastadion ist hier sehr gut ausgestattet (250 m bis zur S-Bahn, ca. 500 m zur U-Bahn). Die Infrastruktur auch nur halbwegs an einen anderen Ort zu errichten ist ein immenser Aufwand, müsste aber zwingend bedacht werden.
Bei Union (ca. 900 m zur S-Bahn) gibt’s die Diskussion entsprechend bereits jetzt und mit der geplanten Erweiterung wird das ein ernsthaftes Thema im Aufstellungsverfahren des B-Plans werden, das es zu bewältigen gilt. Der Umstand, dass keine weiteren Stellplätze geplant werden (wo wird denn dann noch zusätzlich im Umfeld geparkt? Klassischer Grund zum Start einer Bürgerinitiative), eine Erhöhung des S-Bahntakts nicht geplant ist, der Regionalbhf. nicht in Sicht ist, Köpenick schon jetzt lauter Engstellen für den Autoverkehr bietet, die TVO zwar geplant aber nicht gebaut wird, führt unweigerlich zu der Frage, wie das erhöhte Zuschaueraufkommen denn dann bewältigt werden soll und ob der Standort für den Ausbau überhaupt geeignet ist.
Zweitens muss zwingend die Lärmproblematik berücksichtigt und gelöst werden, die vom Stadionbetrieb (Heimspiele, Konzerte, Weihnachtssingen, sonstiges) ebenso dem An- und Abreiseverkehr und anderen Emittenten (Waldbühne, Kindl-Bühne Wuhlheide, Mellowpark) regelmäßig ausgeht. Ein Tipp für neue Anwohner, „zieht halt nicht her, ihr wisst doch, dass hier ein Stadion steht…“, mag plausibel erscheinen, verfängt aber rechtlich nicht und nimmt auch keine Rücksicht auf die Bestandsbewohner. Lärmschutz ist dynamisch. Das heißt: Eine legale Wohnnutzung hat immer Anspruch auf die Schutzwerte nach TA-Lärm. Genau deshalb wurden Clubs in Prenzlberg oder die Konzerte auf der Insel der Jugend auch erfolgreich durch „heranrückende Wohnbebauung“ weg geklagt. Denn mit der neuen (lärmsensiblen) Nutzung ändern sich die Schutzwerte in der Umgebung, deren Einhaltung erfolgreich geltend gemacht werden kann. Bzw. muss andersherum eine neue Lärm verursachende Nutzung immer Rücksicht auf den Bestand nehmen, was für einen Neubau (Hertha) relevant ist.
Drittens mag die brach liegende Gewerbefläche in Marzahn für beide voran genannten Punkte geeignet erscheinen. Doch liegen bspw. eben jene Flächen westlich der S7 Höhe S-Bhf Mehrower Allee im „Entwicklungskonzept für den produktionsgeprägten Bereich“ des Stadtentwicklungsplans Industrie und Gewerbe. Sie werden seitens der Senatsverwaltung und der bezirklichen Bauleitplanung für lärmintensive gewerbliche oder industrielle Nutzungen frei gehalten. Eine andere Nutzung (Stadionneubau) müsste hier erstmal gegen die entsprechenden Interessen, bestehende Entwicklungskonzepte und andere drängende Interessenten (Wohnen ist in Bln gerade der Schwerpunkt) verargumentiert und durchgeboxt werden.
Viertens und hier verlasse ich die Themen der Bauleitplanung und lasse Zauneidechsen, Fledermäuse und sonstige Belange links liegen, frage ich mich, was der Stadt daran gelegen sein kann, den Ankermieter des Olys ziehen zu lassen, ggf. noch und da sind wir wieder bei den Kleingärten, Flächen zur Verfügung zu stellen (Kleingärten stehen m.W. nahezu ausschließlich auf Grundstücken des Landes Berlin, die verpachtet werden). Das macht ökonomisch keinen Sinn. Entweder man überlässt Hertha das Oly und gibt ihnen Freiheiten beim Umbau oder man bindet sie als Mieter mit der Option sich im Umland was zu suchen und die Infrastruktur dort selbst hinzustellen und den eigenen Anhang zu überzeugen.
Lange Rede kurzer Sinn: Das bei Hertha die Wege der Machbarkeitsstudie direkt neben das Oly geführt haben, macht Sinn. Es ist einfach der perfekte Standort, die Alternativen sind eher mau. Union auf der anderen Seite wird das eigene Konzept erstmal dem Bezirk Treptow-Köpenick schmackhaft machen müssen. Die eigene Machbarkeitsstudie, die sagt, was aus dem Gelände an der AF rauszuholen ist, ist ein erster Schritt, den man direkt an die Öffentlichkeit getragen hat. Nun wird man Politik und Verwaltung davon überzeugen müssen, dass die Erweiterung auf für das Umfeld vertretbar ist und der jetzige Stand nicht schon das Limit darstellt. Ein B-Planverfahren in 2 Jahren abzuschließen ist sehr sehr unwahrscheinlich, aber ich lass mich gern positiv überraschen.“
Seit wann spielt man in Bad Freienwalde Dritte Liga Handball?